Diesen Satz hört man immer wieder, wenn man sich mit Anlegern über eine aktienbasierte Anlage unterhält. Liegt man mit dieser Aussage wirklich richtig?
Die sicherste Anlage, die man sich wohl vorstellen kann, sind Bundesanleihen. Immerhin gesichert durch den deutschen Steuerzahler.
Kauft man für 10.000 Euro heute eine Bundesanleihe mit 10 Jahren Laufzeit, so stellt sich der Ertrag bis zu Fälligkeit wie folgt dar:
Einzahlung: 10.000
Nennwert (bei aktuellem Kurs 109,50): 9.132
Zinskupon: 0,25%
Zinszahlung gesamte Laufzeit: 228,30
Kapital nach 10 Jahren (Nennwert +Zins): 9.360
Alternativanlage: globales Dividenden Portfolio
Einzahlung: 10.000
Aktuelle Ausschüttungsrendite: 4,00%
Ausschüttung gesamte Laufzeit: 4.000
Kapital nach 10 Jahren:
Positiver Verlauf (Ausschüttung + 3% Aktienrendite) 17.000
Mittlerer Verlauf (Ausschüttung + 0% Aktienrendite) 14.000
Negativer Verlauf
A. Ausschüttung halbiert + 20% Kursverlust: 10.000
B. Um das gleiche Ergebnis mit der Dividendenanlage zu erzielen, dass die Bundesanleihe liefert, könnte das Portfolio einen Verlust auf den Einzahlungsbetrag in Höhe von:
bei 4% Ausschüttungsrendite 46,4%
bei 2% Ausschüttungsrendite 26,4%
verkraften.
Fazit:
Die Bundesanleihe liefert bis zur Fälligkeit einen garantierten Verlust von rund 7%. Mit der Alternativanlage fährt man im überwiegenden Teil der Betrachtungen deutlich positiv. Nicht berücksichtig wurde die Inflation, die auf Sicht von 10 Jahren die Kaufkraft des Papiergeldes um rund 20% schmälert, während sie sich auf Sachwerte preissteigernd auswirkt.
Dieses Beispiel zeigt sehr deutlich, dass vermeintliche Sicherheit heut mit Sicherheit viel riskanter ist, als das vermeintliche Risiko, sofern man die wichtigen Grundsätze der Kapitalanlage befolgt.
Oder wie es jüngst eine fachkundige betagte Dame in der NDR Talkshow auf den Punkt brachte: „Das Sparbuch ist das Risiko!“
Zur Vollständigkeit sei noch angemerkt, dass es sich um eine Vorsteuerbetrachtung handelt.