Es gibt zwei Buchstaben, die das Anlegerverhalten dominieren – A und G.
Das A bestimmt das Handeln sogar in zwei Varianten.
Gemeint ist die Angst und die Gier. Bei der Angst herrscht vorrangig die Angst vor Verlusten oder unvorhergesehenen schlechten Ereignissen, die dann zu Verlusten führen.
Auf der anderen Seite steht dann die Gier. Das große Problem, „den Hals nicht vollzukriegen“ und das Verlangen, besser zu sein als alle anderen. Der Traum vom schnellen Reichtum.
Das zweite A steht für die Angst, etwas zu verpassen. Es gibt nichts Schlimmeres, als dass alle mit dem Börsenzug gen Reichtum fahren und man selbst ist nicht dabei. Dieses A ist übrigens deutlich größer als das erste A.
Das G und das zweite A machen sich schon seit Jahrzehnten Halunken zu Nutze. Die versprochene Rendite muss nur groß genug sein, damit das Hirn aussetzt und die Gier das Ruder übernimmt.
Während in den 90er Jahren windige „Broker“ noch das Telefon nutzten, um potentielle Anleger abzuzocken, so bieten die sozialen Medien eine viel bessere Plattform und Streubreite.
Der Ablauf ist eigentlich immer der Gleiche:
90er Jahre:
Den Angerufenen überreden, dass er 1000 Mark investieren soll. Nach einer Woche gibt es eine tolle Rendite. Er investiert wieder und legt ein wenig drauf. Es gibt wieder eine Toprendite. Solange, bis er angefüttert ist und „richtig“ investiert.
Das war es dann leider. Man wird vertröstet und im Endeffekt ist das Geld weg.
Empfehlung hierzu: Lonny der Aufsteiger (Film, 1995)
Heute:
Man findet auf Instagram massenhaft solche oder so ähnliche beispielhafte Anzeigen:
Ansonsten ist der Ablauf gleich. Es gibt dann eine Empfehlung, die man im eigenen Depot umsetzen kann. Natürlich mit Gewinn. Ist die Gruppe der „Zuhörer“ groß genug, wird durch den Kauf der „Zuhörer“ der meist „kleine“ Wert schnell nach oben getrieben.
Angefüttert, wird einem dann vorgeschlagen, dass man auch direkt beim Empfehlungsgeber investieren kann. Und schon schnappt die Falle zu.
Wenn man sein Geld wieder abheben möchte, kommt meistens nichts zurück.
Dabei ist investieren eigentlich sehr einfach:
Qualität ins Depot, langfristig dabei bleiben, nicht zocken und ein wenig Genügsamkeit walten lassen.
Das bringt langfristigen Börsenerfolg und sehr gute Erträge.
Kontinuierlicher Ertrag ist zielführender als der schnelle Gewinn.
Der ideale Weg: das Dividendendepot.